Infusion gelegt
Louis Roederer arbeitet beim Rosé mit ganzen Beeren. Die Innovation merkt man ihm erst auf den zweiten Schluck an.
Louis Roederer arbeitet beim Rosé mit ganzen Beeren. Die Innovation merkt man ihm erst auf den zweiten Schluck an.
Zitrus, viel Säure, sehr zupackend und säuregriffig. Tafelkreide, Gerbstoff, Johannisbeerkerne, viel oxidierte Granny-Smith-Schale. Sehr komplex und lang, baut Druck auf. Kraft und Nachhaltigkeit scheint nicht von Hefe zu kommen, sondern vom Zusammenspiel der Furmint-typischen Üppigkeit mit reduktivem Ausbau. Nach Tagen im Kühschrank immernoch finessenreich und Kraft. Der aktuell vielleicht beste trockene Wein Ungarns?
Spektakulär!
Viel Hefe, klarer Natural-Stil, heller präziser Böckser, leichter CO2-Schleiher. Tolle Kräutrigkeit und Nussigkeit, Senfkörner, Dill, Fencheltee, Erdmandel. Wo Chardonnay mit dieser reduktiven Ausbauweise spitz wird, wird er fett, opulent und cremig.
Empfehlung!
Feuerstein und Holzaromatik. Herrliche Frucht, sehr klassisch, Mango, Mirabelle, Spargel, Sesam. Einer der besten Repräsentanten des neo-klassischen Tokaj-Stils: üppig, säuredurchzogen, speckige Textur und sehr akzentuierte Frucht. Eine Spur zu behäbig auf hohem Niveau.
Empfehlung!
Kühl-rauchig, Kaba, Tafelkreide, Senfkörner. Schönes komplexes Fruchtbouquet, Mirabelle, Zitrus, Kalamansi. Dabei stoffig und kräutrig, druckvoll, Backhefe, Bittertöne, Senfkörner, helle Sojasauce. Sehr spannend.
Empfehlung!
Phenol und Speckstein-Textur. Mirabelle, Spargel, etwas oxidierter Apfel. Eher warme, offene Textur, Alkohol spürbar. Fehlt irgendwann Länge. Für einen drei Jahre alten Basiswein sehr gut geschlagen.
Empfehlung!
Feuerstein am Anfang, Karamellbonbon wie Markenchampagner, rauchig, gelbe Früchte, Mirabelle. Speckige Textur, cremig, druckvoll, dicht. Wirkt etwas alkoholisch, nicht in der letzten Konsequenz elegant.
Empfehlung mit Einschränkung!
Sehr cremig, Butter, fast Milch. Dann gute Phenolik, kraftvoll, speckige Textur, eher schwer. Gelbe Früchte, Mirabelle, dann wieder hart. Wirkt sehr wechselhaft, nicht ganz rund, sehr verschlossen und jugendlich. Womöglich zu jung.
Empfehlung mit Einschränkung!
viel Kakao, Rum, Maracuja, Amaretto. Sehr dicht und konzentriert aber auch zu schwer. Zu behäbig und alkoholisch, fehlt Finesse. Sehr gewollt. Einer der teuersten trockendsten Weine Ungarn. Nicht schlecht aber enttäuschend.
Keine Empfehlung
Karamell und weiße Champignons, schmeckt wie altes Kellergemäuer riecht. Eher rustikal, apfelmostig, Abatebirne, Smarties, leicht reduktiv. Gerbstoff, kraftvoll und körperreich, spannend, nicht sehr fein, dafür viel Stoff. Ein evident ungeschönter Kontext-Champagner und eher ein deftiger Speisebegleiter zur Wurstplatte als ein Aperitif.
Empfehlung!
Eigensinnige und spannende Mischung aus Karamell und frischen Tomaten in der Nase. Im Mund sehr cremig und buttrig, alte Süßrahmbutter, Honigbrot, sehr evidenter BSA-Ton, Milchbrötchen. Frische Feigen, gelbe Pflaumen, etwas Chenin-Blanc-typische saubere nasse Wolle. Sehr klar, frisch und fein. Sehr viel Holz und dadurch für mich etwas zu kitschig. Mit Luft sehr kurz, etwas zu wässrig und dünn. Mir fehlt die Spannung hinter der Creme, die ich auf diesem Preisniveau erwarte.
Empfehlung mit Einschränkung
Sehr gemüsig, fermentiertes Tomatenwasser, Olivenlake, Erdmandel, Wermutkraut, salzig. Weit weg von Frucht, dafür mödermäßige Komplexität in der Bitteraromatik: immer präsent, immer grenzwertig, immer treffsicher. Die Zunge verfügt über mindestens 25 verschiedene Bitterrezeptoren und solche Weine spielen das bestens aus.
Empfehlung
Heinz Wagner kauft Trauben im Markgräflerland und produziert Sekt auf 777 Metern Höhe. Und was für welchen!
Im Fokus steht ganz klar die Frucht. Feine sehr seriöse Aprikose, helle Mirabellen, grüner Apfel. Ungeröstete blanchierte Mandeln aber keinerlei Röstaromen, wie man sie von einem lange sur lattes gereiften Flaschengärer erwarten würde. Prosecco und die Charmat-Methode treten hier sehr evident aber weiterentwickelt auf, mit komplexer Kräuteraromatik, Kamille, Jasminblüten und Grünteecatechin.
Empfehlung
Ruggeris Prosecco Ladaltempo 2017 reifte fünf Jahre im Tank auf der Hefe. Ein Baby-Champagner ist er zum Glück nicht geworden.
Zitrus, sehr schlank, sehr filigran, Hefe und Oxidation baut sich langsam mit Luft auf. Gerbstoff, druckvoll. Diesel ohne TDN-Petrol.
Empfehlung!
Perfektes Reife-Säure-Verhältnis, spürbare Reife aber immernoch unglaublich lebendig und agil. Charmante Rustikalität. Sehr griffig.
Empfehlung
Ein 1995er Bairrada und ein 2001er Côtes du Roussillon beweisen, dass man für perfekt gereifte Weine keinen Hypes zu folgen braucht.
Acht Furmints und ein Pirat beweisen in der Blindverkostung den großen Charakter der Rebsorte.
Robert Weil kann alles: von süß über trocken bis zur Schorle. Das hat nur die Avantgarde nicht so recht verstanden.
Die sensationellen 9,9 Gramm Säure pro Liter schreien nach Verdünnung und zeigen großes Schorle-Kino.
Feine Rote Johannisbeere, helles Rot, zartes aber griffiges Tannin und einen unfassbaren Trinkfluss. Wacholder, Piment, Preiselbeeren und Umami. Haut Gôut, Fleischsaft, Rehragout.
Empfehlung
Unglaublich karg, salzig, grenzwertig viel Acetaldehyd aber grenzwertig ist für solche Weine gerade richtig.
Empfehlung
Johannisbeere, Sanddorn und Holundersaft. Sehr leichtes Tannin zwischen zart und dünn. Gekühlt deutlich frischer und zugkräftiger. Jodigkeit und Rauchigkeit wie Katsubuoshi. Graphit, Rauch, Moschus, etwas Duftbaum.
Empfehlung
Limette, Johannisbeere, feines Tannin. Sehr animierend und sehr komplex. Straff, jugendlich, vibrierend. Frische Spannung. Sehr feine, grazile Oxidationsaromen, angelaufene Apfelschale, ungeröstete Haselnuss. Faszinierend komplexe Länge.
Spektakulär!
Spritzige limettige Säure und ein zartes Feuersteinaroma, vollreife Mirabellen, Aprikose, Aprikosenkern, Persipan. Dezent grüner Spargel, geschnittenes grünes Holz, Stachelbeere. Viel Spannung, wie eine Mischung aus Pfälzer Riesling und Sancerre.
Empfehlung
Sehr floral, fast penetrantes Blütenstaubaroma. Faszinierende Mischung aus Leichtigkeit und öliger Mandarinenschale. Expressiv und trinkanimierend aber eher einfach strukturiert, ohne große Tiefe oder Länge.
Empfehlung mit Einschränkung
Viel Röstigkeit, Brioche, Buttercreme, Biskuit, Krokant, Zitronenschalenabrieb, fast wie Frankfurter Kranz. Faszinierene Nussigkeit, geröstete Mandeln, Walnuss als Bote einer über die Jahre fortgeschrittenen Oxidation, der sich genial und frech an die sonst eher ruhigen braven Aromen anschmiegt. Viel Frische und fast spitze Säure als Gegenpol zur Nussigkeit.
Spektakulär
Eher ein barocker Stil, der eine gewisse Schwere mit sich bringt. Viel Fülle, viel reife gelbe Frucht, spürbare Süße. Erst mit der Zeit lösen sich elegantere, grazilere Komponenten von der sonst sehr wuchtigen Cuvée. Ein Wein wie eine Bachkantate, die sich noch nicht gänzlich von allen Altlasten befreien konnte.
Empfehlung mit Einschränkung
Knackige Säure. Etwas Gerbstoff sorgt für einen enormen Druck. Im perfekten Schnittmengenbereich von unkompliziert und anspruchsvoll. Salz, noch jugendlich und bissig.
Empfehlung