Weingewordene Tan Line
Vega Sicilias Unico gehört zu den holzigsten und gemachtesten Weinen, die man findet. Aber auch zu den besten.
Vega Sicilias Unico gehört zu den holzigsten und gemachtesten Weinen, die man findet. Aber auch zu den besten.
…und die dortigen Assyrtikos ähneln ihm auch nicht wirklich. 10 Weine und eine augenöffnende Erkenntnis.
Eduardo Chadwick gilt als Ikone Chiles. 14 Rotweine von 1984 bis 2021 zeigen: zurecht.
Wer beim Hype um Les Horées dabei sein will, muss sich mit dreistelligen Gutswein-Preisen anfreunden.
Karamell und weiße Champignons, schmeckt wie altes Kellergemäuer riecht. Eher rustikal, apfelmostig, Abatebirne, Smarties, leicht reduktiv. Gerbstoff, kraftvoll und körperreich, spannend, nicht sehr fein, dafür viel Stoff. Ein evident ungeschönter Kontext-Champagner und eher ein deftiger Speisebegleiter zur Wurstplatte als ein Aperitif.
Empfehlung!
Frischhaltefolie gegen Kork und Trichloranisol? Was wie ein TikTok-Trend klingt, ist sogar wissenschaftlich bestätigt.
Juan Gil kann in Jumilla auf Bewässerung verzichten und auf autochthone Überlebenskünstler vertrauen.
Was haben Kretischer Hauswein und Chardonnay der Domaine des Miroirs gemein? Keiner meiner Leser wird sie je trinken.
Schriesheim an der Bergstraße hat viel verschlafen. Winzer wie Pascal Treichler könnten für ein Erweckungserlebnis sorgen.
Im Weingut Gröhl übernimmt die neue Generation. Die Weine sind wild und eigensinnig, ohne den Realitätsbezug zu verlieren.
Alexander Egger betreibt Weinbau am Limit im kühlen Kärnten. Zum Gewinner des Klimawandels macht ihn das nicht automatisch.
Appellationen sollten den Winzern die Anpassung an den Klimawandel nicht zusätzlich erschweren.
Louis Roederer arbeitet beim Rosé mit ganzen Beeren. Die Innovation merkt man ihm erst auf den zweiten Schluck an.
Zitrus, viel Säure, sehr zupackend und säuregriffig. Tafelkreide, Gerbstoff, Johannisbeerkerne, viel oxidierte Granny-Smith-Schale. Sehr komplex und lang, baut Druck auf. Kraft und Nachhaltigkeit scheint nicht von Hefe zu kommen, sondern vom Zusammenspiel der Furmint-typischen Üppigkeit mit reduktivem Ausbau. Nach Tagen im Kühschrank immernoch finessenreich und Kraft. Der aktuell vielleicht beste trockene Wein Ungarns?
Spektakulär!
Viel Hefe, klarer Natural-Stil, heller präziser Böckser, leichter CO2-Schleiher. Tolle Kräutrigkeit und Nussigkeit, Senfkörner, Dill, Fencheltee, Erdmandel. Wo Chardonnay mit dieser reduktiven Ausbauweise spitz wird, wird er fett, opulent und cremig.
Empfehlung!
Feuerstein und Holzaromatik. Herrliche Frucht, sehr klassisch, Mango, Mirabelle, Spargel, Sesam. Einer der besten Repräsentanten des neo-klassischen Tokaj-Stils: üppig, säuredurchzogen, speckige Textur und sehr akzentuierte Frucht. Eine Spur zu behäbig auf hohem Niveau.
Empfehlung!
Kühl-rauchig, Kaba, Tafelkreide, Senfkörner. Schönes komplexes Fruchtbouquet, Mirabelle, Zitrus, Kalamansi. Dabei stoffig und kräutrig, druckvoll, Backhefe, Bittertöne, Senfkörner, helle Sojasauce. Sehr spannend.
Empfehlung!
Phenol und Speckstein-Textur. Mirabelle, Spargel, etwas oxidierter Apfel. Eher warme, offene Textur, Alkohol spürbar. Fehlt irgendwann Länge. Für einen drei Jahre alten Basiswein sehr gut geschlagen.
Empfehlung!
Feuerstein am Anfang, Karamellbonbon wie Markenchampagner, rauchig, gelbe Früchte, Mirabelle. Speckige Textur, cremig, druckvoll, dicht. Wirkt etwas alkoholisch, nicht in der letzten Konsequenz elegant.
Empfehlung mit Einschränkung!
Sehr cremig, Butter, fast Milch. Dann gute Phenolik, kraftvoll, speckige Textur, eher schwer. Gelbe Früchte, Mirabelle, dann wieder hart. Wirkt sehr wechselhaft, nicht ganz rund, sehr verschlossen und jugendlich. Womöglich zu jung.
Empfehlung mit Einschränkung!
viel Kakao, Rum, Maracuja, Amaretto. Sehr dicht und konzentriert aber auch zu schwer. Zu behäbig und alkoholisch, fehlt Finesse. Sehr gewollt. Einer der teuersten trockendsten Weine Ungarn. Nicht schlecht aber enttäuschend.
Keine Empfehlung
Eigensinnige und spannende Mischung aus Karamell und frischen Tomaten in der Nase. Im Mund sehr cremig und buttrig, alte Süßrahmbutter, Honigbrot, sehr evidenter BSA-Ton, Milchbrötchen. Frische Feigen, gelbe Pflaumen, etwas Chenin-Blanc-typische saubere nasse Wolle. Sehr klar, frisch und fein. Sehr viel Holz und dadurch für mich etwas zu kitschig. Mit Luft sehr kurz, etwas zu wässrig und dünn. Mir fehlt die Spannung hinter der Creme, die ich auf diesem Preisniveau erwarte.
Empfehlung mit Einschränkung
Sehr gemüsig, fermentiertes Tomatenwasser, Olivenlake, Erdmandel, Wermutkraut, salzig. Weit weg von Frucht, dafür mödermäßige Komplexität in der Bitteraromatik: immer präsent, immer grenzwertig, immer treffsicher. Die Zunge verfügt über mindestens 25 verschiedene Bitterrezeptoren und solche Weine spielen das bestens aus.
Empfehlung
Heinz Wagner kauft Trauben im Markgräflerland und produziert Sekt auf 777 Metern Höhe. Und was für welchen!
Im Fokus steht ganz klar die Frucht. Feine sehr seriöse Aprikose, helle Mirabellen, grüner Apfel. Ungeröstete blanchierte Mandeln aber keinerlei Röstaromen, wie man sie von einem lange sur lattes gereiften Flaschengärer erwarten würde. Prosecco und die Charmat-Methode treten hier sehr evident aber weiterentwickelt auf, mit komplexer Kräuteraromatik, Kamille, Jasminblüten und Grünteecatechin.
Empfehlung
Ruggeris Prosecco Ladaltempo 2017 reifte fünf Jahre im Tank auf der Hefe. Ein Baby-Champagner ist er zum Glück nicht geworden.
Zitrus, sehr schlank, sehr filigran, Hefe und Oxidation baut sich langsam mit Luft auf. Gerbstoff, druckvoll. Diesel ohne TDN-Petrol.
Empfehlung!
Perfektes Reife-Säure-Verhältnis, spürbare Reife aber immernoch unglaublich lebendig und agil. Charmante Rustikalität. Sehr griffig.
Empfehlung