Nach zwölf Stunden und jeder Menge Luft ist wenig vom ursprünglichen Charakter dieses Champagners übrig. Oder: Über eine mit Zufriedenheit verpasste Chance.
Schlagwort: Phänomenös
Wieso es mir manchmal lieber wäre, Weine würden nicht schmecken und was gekochte Meereschnecken mit japanisch-französischem Jura-Wein zutun haben
Wie kann Riesling aus dem Rheingau nach Viognier von der nördlichen Rhône schmecken und wieso stören die 15 Volumenprozent Alkohol überhaupt nicht?
Außerhalb des Jura, wäre Michel Gahier wohl dem sogenannten Naturwein zuzuordnen. Im Jura geht er als Traditionalist durch. Dort keltert er Wein aus der Rebsorte Melon-à-Queue-Rouge. Oder doch aus Chardonnay?
Ein phänomenöser Champagner von Emmanuel Brochet führt vor Augen, dass Kantigkeit und Cremigkeit kein Widerspruch sein müssen, sondern in einem dialektischen Verhältnis stehen.
“1974 war ein scheiß Jahr aber bei dem Alter ist der Keller wichtiger als der Jahrgang”, sagte der Händler, der mir diesen Wein verkauft hat. Dann war der Keller wohl großartig, denn der Wein hält alles, was ein alter Grand Cru verspricht. Und erinnert dabei an einen altehrwürdigen Konditoreiklassiker.
Jura-Wein hat ja oft einen eher morbiden Charme. Dass das auch anders geht und dass man damit Jura nicht leugnen muss, zeigt die Domaine Labet mit einem phänomenösen Chardonnay.