Infusion gelegt
Louis Roederer arbeitet beim Rosé mit ganzen Beeren. Die Innovation merkt man ihm erst auf den zweiten Schluck an.
Louis Roederer arbeitet beim Rosé mit ganzen Beeren. Die Innovation merkt man ihm erst auf den zweiten Schluck an.
Karamell und weiße Champignons, schmeckt wie altes Kellergemäuer riecht. Eher rustikal, apfelmostig, Abatebirne, Smarties, leicht reduktiv. Gerbstoff, kraftvoll und körperreich, spannend, nicht sehr fein, dafür viel Stoff. Ein evident ungeschönter Kontext-Champagner und eher ein deftiger Speisebegleiter zur Wurstplatte als ein Aperitif.
Empfehlung!
Heinz Wagner kauft Trauben im Markgräflerland und produziert Sekt auf 777 Metern Höhe. Und was für welchen!
Egly-Ouriet keltert Champagner, der auch als Stillwein funktioniert. Über eine mit Zufriedenheit verpasste Chance.
Das Rheingauer Weingut Bibo Runge hat in Sachen Sekt aufgeholt. Rotwein im Riesling soll provozieren.
Gereiften Burgundern sagt man landläufig eine Hyperseriosität nach. Dabei versprechen sie Easy-Drinking für Erwachsene.
Der erst 22-jährige Pierre-Vincent Girardin besitzt beste Lagen an der Côte de Beaune. Seine Weine repräsentieren die neue Weißweinschule. Ich habe für weinkenner.de mit ihm gesprochen 22 Jahre ist Pierre-Vincent Girardin alt, und gerade hat er seinen vierten Jahrgang eingekellert – seinen vierten eigenen Jahrgang. Das heißt: Mit 18, wenn andere gerade im ersten Lehrjahr …
Schon Ernest Hemingway wusste: Champagner ist viel mehr als ein Aperitif für Angeber.
Dass André Vignas 1978er Gevrey-Chambertin wenig Genuss bot, muss man nicht dem Winzer in die Schuhe schieben.
Straffe Säure, niedrige Dosage und ein Sammelsurium sogenannter gelber Früchte: Janisson-Baradons Extra Brut kann alles.
Weder Prieur-Brunet, noch Santenay und erst recht nicht 1974 eilt ein großer Ruf voraus. Im Burgund ist das oft von Vorteil.
In Magny-les-Villers im Burgund keltert Claire Naudin einen beachtlichen Pinot Noir aus ruhmlosen Dorflagen.
Ein phänomenöser Champagner von Emmanuel Brochet führt vor Augen, dass Kantigkeit und Cremigkeit kein Widerspruch sein müssen, sondern in einem dialektischen Verhältnis stehen.
Blanc de Noirs Brut Champagner von Fleury ist zwar recht süß und barock, hält das Fett aber in Schach.
Obwohl Spätburgunder vom Winzerhof Linder nicht nach Burgund schmeckt, schmeckt er großartig.
Jean-Yves Pérons Spätburgunder aus Savoie bedient die ganze Reh-Ragout-Palette von Fleischsaft bis Preiselbeeren.