Jacques-Frédéric Mugnier

Süße die nicht süß und Säure die nicht sauer schmeckt

Jacques-Frédéric Mugnier – Chambolle-Musigny 2000

Am Ende kommt man doch immer wieder auf das Burgund zurück. Denn war man einmal da, also gustatorisch, also hat man sich einmal dort hin getrunken, wirkt alles andere wie ein Schritt zurück. Ohne Frage, tolle Spätburgunder gibt es auch in Deutschland. Paul Fürst oder Julian Huber sind mit mitnichten schlechtere Winzer als Cyrielle Rousseau oder Pierre-Vincent Girardin. Nur, wenn es hart auf hart kommt, greife ich dennoch meist lieber ins Burgund. Wer weiß wieso? Vielleicht Spiritualität, vielleicht aber tatsächlich das Quäntchen mehr Finesse. Vermutlich ist es aber die Selbstverständlichkeit mit der gute Burgunder ihre Größe zeigen. Als seien sie einfach so, ganz beiläufig groß. Ich weiß: auch spirituell.

Dabei trinke ich nie wirklich große Burgunder. Wie auch, wenn man weder die Chance hatte, vor 20 Jahren zuzuschlagen, als die Weine noch bezahlbar waren, noch mit reichlichem Geldsegen ausgestattet ist? Für meine Verhältnisse ist der Chambolle-Musigny von Jacques-Frédéric Mugnier, der zu den besten Winzer der Côte de Beaune gezählt wird, deswegen schon ein ziemlich großer Wein. Auch wenn 2000 als keiner der großen Jahrgänge gilt und der Chambolle-Musigny ein recht einfacher Ortswein ohne Lagenbezeichnung ist.

Was solch einen Wein auszeichnet und zu einem (ziemlich) großen Burgunder macht, ist seine Lässigkeit. Er ist perfekt balanciert, schmeckt reif aber nicht spröde. Die oft benannte Pinot-Süße, die auf magische Art süß und gleichzeitig nicht süß schmeckt, ist spürbar, genauso eine ebenso magische Säure, die nicht sauer schmeckt. Diese Ausgewogenheit bei gleichzeitiger Spannung macht gereifte Village-Weine aus dem Burgund zum perfekten Easy-Drinking-Stoff für Fortgeschrittene. Viel Genaueres habe ich mir übrigens gar nicht notiert. Viel zu lässig.

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