Nach zwölf Stunden und jeder Menge Luft ist wenig vom ursprünglichen Charakter dieses Champagners übrig. Oder: Über eine mit Zufriedenheit verpasste Chance.
Kategorie: Genossen
Wieso Cerasuolo aus den Abruzzen besser schmeckt als Spätburgunder-Rosé und weshalb ich einen echten Wein einem großen im Zweifelsfalls vorziehe
Wieso es mir manchmal lieber wäre, Weine würden nicht schmecken und was gekochte Meereschnecken mit japanisch-französischem Jura-Wein zutun haben
Wie kann Riesling aus dem Rheingau nach Viognier von der nördlichen Rhône schmecken und wieso stören die 15 Volumenprozent Alkohol überhaupt nicht?
Bibo Runges neue Pinot Noir Crémants versprechen großartiges, sind derzeit aber noch ein wenig ruppig. Während sie im Keller zur Größe reifen, lohnt sich der Blick auf den außergewöhnlichen Riesling Rosé
Gereiften Burgundern sagt man landläufig eine gewisse Hyperseriosität nach: alter Wein für alte Männer. Dabei sind sie kinderleicht zu verstehen und der beste Stoff zum Easy-Drinking für Fortgeschrittene
Vincent Laval keltert reinsortigen Champagner aus der stets unterschätzen Rebsorte Pinot Meunier, der an südchinesische Würzmittel erinnert – und erst auf den zweiten Blick seinen Charme spielen lässt
Obwohl diese Rubrik den Titel Genossen trägt, habe ich diesen Wein nicht wirklich genossen. Nicht dass er ungenießbar war, aber vergleicht man diesen Pinot Noir von André Vigna mit anderen ähnlich lange gereiften Weinen aus dem Burgund ist der Genussfaktor doch recht mickrig.
Wieso ein Wein keinen Wohlgeschmack braucht, um zu faszinieren und weshalb “angegammelte Zitrone” durchaus positiv gemeint sein kann.
Mir ist ein Fundus alter Weine in die Hände gefallen, der neben ein paar spannender Weine aus Frankreich und Italien 25 Flaschen Süßwein der Hessischen Staatsweingüter beinhaltete. Und die haben es in Sich. Manchmal zumindest
Eine straffe Säure, die niedrige Dosage und ein Sammelsurium sogenannter gelber Früchte machen diesen Schaumwein zur eierlegenden Wollmilchsau der Champagne
Außerhalb des Jura, wäre Michel Gahier wohl dem sogenannten Naturwein zuzuordnen. Im Jura geht er als Traditionalist durch. Dort keltert er Wein aus der Rebsorte Melon-à-Queue-Rouge. Oder doch aus Chardonnay?
Weder der Domaine Prieur-Brunet, noch dem Burgunder Weinort Santenay und erst recht nicht dem Jahrgang 1974 eilt ein großer Ruf voraus. Doch das ist im Burgund nicht immer von Nachteil
Dass so manch verpönte Rebsorte zu ungeahnter Größe heranreifen kann, ist bekannt. Doch dass wohl auch Dornfelder dazu gehört, bringt vinophile Weltbilder ins Wanken
In Magny-les-Villers im Burgund keltert Claire Naudin einen beachtlichen Pinot Noir aus ruhmlosen Dorflagen. Saftig an Tag 1, rauchig an Tag 2, leer an Tag 3
Ein phänomenöser Champagner von Emmanuel Brochet führt vor Augen, dass Kantigkeit und Cremigkeit kein Widerspruch sein müssen, sondern in einem dialektischen Verhältnis stehen.
Wieso Chardonnay nach 13 Jahren ruhig mal gealtert schmecken darf und weshalb David Moret Wein zum Niederknien macht, obwohl er nicht mal Winzer ist.
Warum ein Trousseau von Tony und Philippe Bornard ein glücklicher Verlegenheitskauf war und weshalb guter Wein auch nach Zwetschgenkuchen und Hustensaft schmecken darf.
Wieso ein Riesling aus dem Pettenthal von Kai Schätzel erst nach sechs Jahren beginnt, Spaß zu machen und was das mit Schwefeldioxidhypersensitivität und Benzylmercaptan zutun hat
Wenn man Fritten zu etwas isst, muss man sich nie dafür rechtfertigen ein Snob oder dergleichen zu sein. Dabei sind Fritten nur ein Grund unter vielen Champagner zu trinken aber ein ganz besonderes guter einen herrlich barocken Blanc de Noirs Brut von Fleury zu köpfen!
“1974 war ein scheiß Jahr aber bei dem Alter ist der Keller wichtiger als der Jahrgang”, sagte der Händler, der mir diesen Wein verkauft hat. Dann war der Keller wohl großartig, denn der Wein hält alles, was ein alter Grand Cru verspricht. Und erinnert dabei an einen altehrwürdigen Konditoreiklassiker.
Was die Rebsorte Hárslevelű dazu beiträgt, dass Tokaj wie Tokaj schmeckt und warum sich ein Saufwein nicht dafür rechtfertigen muss, wie ein Saufwein zu schmecken.
Trockenen Wein aus der Süßweinregion Tokaj als Geheimtipp anzupreisen, wäre vermessen. Doch dass Furmint von Gizella Pince an Pfalz und Loire gleichzeitig erinnert, ist dann schon erstaunlich.
Jura-Wein hat ja oft einen eher morbiden Charme. Dass das auch anders geht und dass man damit Jura nicht leugnen muss, zeigt die Domaine Labet mit einem phänomenösen Chardonnay.
Obwohl Spätburgunder vom Winzerhof Linder nicht nach Burgund schmeckt, schmeckt er großartig. Und weil das viele Weine tun, die nicht nach Burgund schmecken, haben wir uns ein Punkte-Schema ausgedacht. Davon gibt’s ja noch nicht so viele.
Einem korkenden Riesling begegneten wir mit Trotz und tranken Champagner von Christoph Mignon. 100 Prozent Pinot Meunier und Brut Nature sorgten zwar nicht für Spaß aber für jede Menge Assoziationen. Und das ist positiv gemeint!
Wieso Pinot Noir manchmal wie Rehragout schmecken muss, weshalb Savoie eines der unterschätzesten Anbaugebiete Frankreichs ist und warum ein Pre-Dessert weder Sorbet noch Soße braucht.